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Treffen der CPS.HUB Fachgruppe Software
Unter dem Motto „Vom Sensor zur Information – Daten als Rohstoff der Digitalisierung“ fand am 18.10.2016 in Köln eine Veranstaltung der CPS.HUB-Fachgruppe Software statt. Die über 40 Teilnehmer hörten spannende Beiträge über aktuelle und zukünftige Anwendungen im Gesundheitswesen mit Fokus auf den Einsatz und die Verarbeitung der Datenmenge, die mithilfe moderner Systeme und Sensorik erfasst werden kann. Begleitend wurden zwei im CPS.HUB NRW entwickelte Prototypen präsentiert.
Wolfgang Rogalski von der BITMARCK stellte dar, wie aktuell die Erhebung und Auswertung von patientenbezogenen Daten von statten geht – das Fazit: extrem viele, extrem heterogene Daten werden erhoben. Aufgrund gesetzlicher Regelungen und auch aufgrund der Tatsache, dass viele unterschiedliche Akteure beteiligt sind, herrscht wenig Transparenz und es besteht erhebliches Potenzial für eine bessere Nutzung der Daten in Hinsicht auf Prozessoptimierung, bessere Versorgung, Kostensenkung und Missbrauchserkennung. Mit dem Pilotprojekt „Trust Center“ testet BITMARCK eine Plattform für neuartige medizinische Apps und Geräte, die den Sicherheitsanforderungen des deutschen Gesundheitssystems entspricht und zumindest einen Teil der vorhandenen Potenziale hebt.Stefan Gries, paluno / Universität Duisburg-Essen, machte auf die Herausforderung aufmerksam, dass vernetzte Systeme, die Sensordaten verarbeiten, deutlich schwieriger zu warten sind als klassische Informationssysteme. Durch mehrfache Verarbeitung und Weitergabe von Daten ist es eine Herausforderung, die eigentliche Fehlerquelle zu identifizieren, wenn ein Fehler auftritt. Er stellte das Konzept des „Information Flow Monitors“ vor, einem Forschungsvorhaben, das zukünftig Betreiber von CPS bei der Ursachenanalyse unterstützen soll.Eine besondere Möglichkeit, wie die Sensorik in Alltagsgeräten wie Smartphones oder Fitnessarmbändern genutzt werden kann, demonstrierten Dr. Angela Carell und Dr. Stefan Buschner, die für die adesso AG das Forschungsprojekt STEADY vorstellten. Das Monitoring von Parametern wie Stimmlage, Bewegungsverhalten oder Schlafrhythmus kann dazu genutzt werden, einen sich anbahnenden depressiven Schub möglicherweise frühzeitig zu erkennen und abzuwenden. Das Projekt fußt auf der Erkenntnis, dass Patienten mit wiederkehrenden depressiven Episoden individuelle Veränderungen in den genannten und weiteren Indikatoren zeigen.
Prof. Dr. Gruhn, paluno und CPS.HUB NRW, reflektierte zum Abschluss der Veranstaltung den Forschungsstand rund um das Engineering von Cyber Physical Systems. Zwar steht die Forschung noch am Anfang und es bestehen viele offene Fragen, jedoch kristallisieren sich bereits erste „Anti-Patterns“ heraus, die den Erfolg eines CPS-Projekts gefährden. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen wird bei der Entwicklung von CPS eine tragende Rolle spielen.
Beim anschließenden Networking konnten die Teilnehmer die Prototypen betrachten, die im Rahmen des CPS.HUB/NRW entwickelt wurden: Das Indoor-Lokalisierungssystem „ATLAS“ zeigt, wie innerhalb geschlossener Räume Bücher lokalisiert und nachverfolgt werden können. Der zweite Demonstrator zeigt an einem Modell mit Anki Overdrive, wie die Herausforderungen autonomer Verkehrssteuerung gelöst werden können.