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IT-Expertenwissen für alle Lebenslagen

14. März 2017

Digitale Transformation, Internet der Dinge, Big Data, virtuelle Realität – Schlagworte einer Branche, die sich schneller entwickelt als viele andere. Hier auf dem neusten Stand zu bleiben und den Anschluss nicht zu verlieren ist auch bei einer Vollzeitanstellung in einem IT-Unternehmen nicht einfach. Kommen dann noch Berufspausen hinzu oder verhindert die eigene Lebenssituation eine kontinuierliche und zeitintensive Weiterbildung, wie es beispielsweise bei vielen Müttern der Fall ist, so gestaltet sich dies noch schwieriger. Um zukünftig den Anteil der Frauen in der IT zu erhöhen, startet die Universität Duisburg-Essen gemeinsam mit der Hochschule Heilbronn und der CampusLab GmbH das Forschungsprojekt „IT&me – Konzeption, Umsetzung und Evaluation eines modelhaften multimedialen Wissenspools in der IT-Expertinnenausbildung unter Berücksichtigung unterschiedlicher Lebenssituationen und Lernstrategien“. Das Verbundvorhaben hat eine Laufzeit von drei Jahren und wird von Ministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Rund 70 Prozent der IT-Unternehmen klagen aktuell über den Fachkräftemangel, doch IT-Experten und Expertinnen werden nicht nur dort dringend benötigt: Unternehmen aller Branchen suchen händeringend nach gut ausgebildeten Mitarbeiter_innen, sei es in der Softwareentwicklung, der IT-Sicherheit oder im IT-Projektmanagement. Jedes Unternehmen ist in Zeiten der Digitalen Transformation irgendwie auch ein IT-Unternehmen geworden. Und doch machen Frauen in der IT-Branche aktuell nur 14 Prozent aus – auf sie kann und soll nicht länger verzichtet werden. Das Problem bei einer solchen Unterrepräsentation von Frauen ist, sie werden oftmals nicht mitgedacht und somit indirekt ausgeschlossen, wodurch sie es häufig schwer haben in der Branche Fuß zu fassen. Gerade aus unternehmerischer Perspektive sollte hier für einen Wandel eingetreten werden. Mehr Frauen in der IT können dazu beitragen den dringend benötigten Fachkräftemangel mit abzufedern und zeitgleich für ein offenes Arbeitsklima zu sorgen. Daher ist es das Anliegen des Verbundprojektes für diesen Wandel einzutreten und ihn nachhaltig zu unterstützen.

Mit einer Online-Plattform zur Weiterbildung mit der spezifischen Ausrichtung auf den IT_Sektor möchten wir ein Angebot zur Weiterqualifizierung auch an Frauen stellen. In den gesamten Analyse-, Entwicklungs- und Umsetzungsprozess der Plattform werden Frauen aus der IT als potentielle Nutzerinnen miteinbezogen, um nicht an der Zielgruppe vorbei zu entwickeln und keine Stereotypenbildung zu untermauern. Mit IT&me steht somit die gendergerechte Entwicklung von Anwendungen im Fokus, um zukünftig zu einer ausgeglichenen Softwareentwicklung beizutragen. Hierfür werden im Entwicklungsprozess formulierte Anforderungen kritisch auf eine Genderperspektive analysiert und Alternativen erarbeitet, um die Festschreibung von Stereotypen in Endprodukten zu vermeiden.

Frauen in IT-Berufen, egal ob sie sich in einer Berufspause befinden, in der IT-Branche oder inzwischen fachfremd arbeiten, können sich künftig über die Lernplattform von IT&me weiterbilden und ihr Wissen auf dem neusten Stand halten – ganz individuell und nach persönlichem Bedarf. Über den Wissenspool sollen Frauen zertifizierte Kurse zu klassischen Themen wie „IT-Projektmanagement“ oder aber auch „Techniken und Methoden der Digitalen Transformation“ absolvieren, ebenso wie akut benötigtes Wissen in kleinen bedarfsgerechten Lerneinheiten aufrufen. Stehen sie beispielsweise gerade vor einem Meeting in dem die Schätzung von Aufwänden erfolgen soll, können sie sich gezielt in kurzer Zeit das benötigte Wissen, durch interaktive Videos zu Schätztechniken, aneignen. Die Nutzerinnen legen sich ein Profil auf der Seite an und bestimmen selbst, wie sie lernen wollen: ob mithilfe von Spielen, Videos oder Audiobeiträgen, ob am Smartphone, Tablet oder PC. Dabei soll die Plattform durch einen Empfehlungsmechanismus unterstützt werden, wie er beispielsweise aus dem Onlinehandel bekannt ist: mit Vorschlägen wie „Nutzerinnen, die dieses Video angeschaut haben, interessierten sich auch für jenes“. Zu den Lernfortschritten gibt die Plattform Rückmeldung und wertet Stärken und Schwächen aus, die auf Empfehlungen für weiterführenden Lerninhalte Einfluss haben. Lerneinheiten können kommentiert und bewertet, eigene Inhalte von den Nutzerinnen generiert und hochgeladen werden. Der erste Prototyp soll nach 18 Monaten fertig sein und nach weiteren zwölf Monaten soll die Wissensplattform bereits an Hochschulen und Unternehmen zum Einsatz kommen.

Weitere Informationen zum Projekt erhalten Sie unter:

Universität Duisburg-Essen, Lehrstuhl für Software Engineering, insb. mobile Anwendungen
Prof. Dr. Volker Gruhn
E-Mail: volker.gruhn@uni-due.de
Tel.: +49 201 183 7051
Anschrift: Schützenbahn 70, 45127 Essen

Hochschule Heilbronn, Fakultät für Informatik
Prof. Dr. Nicola Marsden
E-Mail: nicola.marsden@hs-heilbronn.de
Tel.: +49 7131 504 6703
Anschrift: Max-Planck-Str. 39, 74081 Heilbronn

CampusLab GmbH
Prof. Dr. Tobias Brückmann
E-Mail: brueckmann@campus-lab.de
Tel.: +49 201 857 8985 39
Anschrift: Kastanienallee 95, 45127 Essen
Homepage: www.campus-lab.de

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