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3. Treffen der Fachgruppe Software des CPS.HUB NRW betrachtet Engineering CPS aus drei Perspektiven
Am 28.04.2017 fand das 3. Treffen der Fachgruppe Software des CPS.HUB NRW statt. Über 50 Teilnehmer waren Gäste der adesso AG in Dortmund und wurden von Monika Gatzke und Volker Gruhn begrüßt. Das übergreifende Thema „Engineering CPS“ wurde von den Vortragenden aus drei Perspektiven betrachtet:
1. wie beschreibt man CPS verständlich und umfänglich?
2. wie geht man beim Bauen von CPS vor?
3. welche Herausforderungen gibt es im Betrieb von CPS?
Den Anfang machte Oskar von Dungern (adesso AG), der von Anfang an klarstellte, dass sich agiles Vorgehen und gute Dokumentation nicht ausschließen müssen. Gerade für CPS sei es unverzichtbar, kritische Aspekte tief zu durchdringen und das Wissen der Teams zu sammeln. Hierfür stellte er den Ansatz SpecIF der Gesellschaft für System Engineering vor. Hierbei werden verschiedene Sichten auf CPS, wie etwa Mechanik und physischer Bauraum oder Elektronik und Software, semantisch miteinander verknüpft. So entsteht eine zusammenhängende Dokumentation aus einer Vielzahl an Modellen und Modelltypen.
Georg Moser vom Startup Soccerwatch.TV präsentierte daraufhin die Idee und das Produkt der jungen Essener Firma. Soccerwatch.TV verfolgt das Ziel, die Vielzahl von Amateurfußballspielen automatisiert zu filmen und Fans via Internet einen Zugang zu den Spielen ihrer Vereine zu geben. Das CPS, was dies ermöglicht, ist ein robustes automatisiertes Kamerasystem, welches auf dem Platz an einem hohen Punkt montiert wird und so das gesamte Spielfeld aufzeichnet. Die Daten werden in Echtzeit an Soccerwatch.TV übertragen und mittels künstlicher Intelligenz analysiert, um den Kameraschnitt und Highlights automatisch zu erzeugen. Für Vereine soll dies völlig neue Vermarktungskanäle offerieren, das Kamerasystem dabei im niedrigen vierstelligen Bereich kosten. Dabei ging Herr Moser auch auf die Herausforderungen ein, die ein junges Unternehmen mit der Technik hat – betonte aber auch das Potenzial der Geschäftsidee.
Dr. Martin Peters vom Dortmunder IT-Unternehmen com2m beschrieb dann die Herausforderungen und Möglichkeiten im Betrieb von CPS. Anhand zweier Fallstudien ging er besonders auf die Themen Kommunikation und Skalierbarkeit ein. In beiden Fällen herrscht für CPS ein Spagat aus Wirtschaftlichkeit und technischen Möglichkeiten. Insbesondere der neuen Narrowband Funktechnik und skalierbaren Infrastrukturen, wie der Container-Technologie Docker, räumte er großes Potenzial für CPS ein.
Das „Big Picture“ zu Engineering CPS wurde von Volker Gruhn dargestellt. CPS sind auch deswegen neuartig, weil sie Charakteristika von modernen agilen Softwareprojekten und ingenieursmäßigem eher plangetriebenem Vorgehen – und ihre jeweiligen Stärken – vereinen. Dabei ist CPS Engineering auch eine Kommunikationsherausforderung, die von definierten Schnittstellen profitiert. Neben den Core Technology Papern wurden auch die CPS Prototypen kurz angesprochen. Unter anderem mit der Erkenntnis, dass die Natur des CPS Projekts maßgeblich von der Granularität der verwendeten Hardware und Software Komponenten abhängt.
Die Veranstaltung wurde durch die zahlreichen Prototypen des adesso IoT-Labors und den Prototyp zum autonomen Verkehr der Fachgruppe Software abgerundet.